Früher gab es noch keine Sirenen oder andere Alarmgeber, deshalb mussten Kirchenglocken und Brandhörner in Anspruch genommen werden. Für die Anfahrt zur Einsatzstelle geb es noch keine Kraftfahrzeuge. Auch die Löschgeräte waren
noch sehr primitiv. Diese Fakten bewogen wohl nachdenkliche Bürger dazu, alle Möglichkeiten einer intensiveren Nutzung von vorhandenen Mitteln zu erreichen. Dazu gehörte in erster Linie eine
ausreichende Zahl von bereitwilligen Männern die eine zentrale Zusammenfassung aller Löscheinrichtungen.
So kamen am 16. Oktober 1888 in einer vom damaligen Ortsvorsteher Fritz Boekhoff einberufenen
Versammlung Männer zusammen und gründeten nach einer ausführlichen Erörterung aller Möglichkeiten die Freiwillige Feuerwehr Loga. Als Hauptmann übernahm Heinrich Siefken die Leitung der neuen
Feuerwehr und damit die Verantwortung. Ihm zur Seite stand als Vertreter Bernhard Stuilker.
Der erste Einsatz war am 27. Februar 1890. In Logabirum musste beim Kaufmann Sülfs ein Schadenfeuer
bekämpft werden. der mit roter Tinte geschriebene Brandbericht ist erhalten geblieben und meldet eine Teilnahme von 25 Männern.
Am 6. Januar 1893 ergab sich ein Wechsel in der Wehrführung. Mit Stimmenmehrheit wählten die Mitglieder
den Bauunternehmer Bernhard Koop zum neuen Hauptmann. Das Protokoll nennt erstmalig die Namen der Gründer der Wehr. Es waren Ulrich Behrendts, Folkert Fisher, Thomas Fokken, Bernhard Knoop, Heiko
van Lengen, Hermann Nehus, Johann Oltmanns, Anton Rhode, Heinrich Siefkes, Bernhard Stuiker und R. Veltjes.
1893 wurde wurde der erste Spielmannszug gegründet.
Unter der neuen Leitung ergab sich bald eine intensivere Ausbildung. Diese Arbeit wirkte sich bei den zahlreichen Einsätzen aus. So auch bei
der Bekämpfung eines Großbrandes im Meierhof. Zur Alamierung setzte man Brandhörner und Kirchenglocken ein. Schon nach 15 Minuten konnte das erste Löschwasser gegeben werden. Für die damaligen
Verhältnisse eine beachtliche Leistung. Die Löscharbeiten dauerten, laut Einsatzbericht, volle 11 Tage.
Im Jahr 1913 feierte man unter der gesamten Dorfbevölkerung und Mitglieder von 21 feuerwehren das 25
jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Loga. Diese hatte zu diesem Zeitpunkt 60 Mitglieder.
Ein Jahr später begann der 1. Weltkrieg. Von den 60 Mitgliedern der Wehr zogen 20 in den Krieg. Vier von diesen Männern kehrten nicht zurück.
Zum Gedächtnis wurde im Feuerwehrhaus eine Ehrentafel errichtet.
Im Jahr 1920 erhielt die Wehr dann eine neue Handdruckspritze. Hauptmann Knoop gab im Jahre
1924 nach 31 jähriger Dienstzeit sein Amt an den Nachfolger Johannes Niehuis ab. Er blieb aber weiter Mitglied der Wehr und wurde zum Ehrenhauptmann
ernannt.
Hauptmann Niehuis leitete die Wehr von 1924 bis 1937. In diese Zeit fallen einige Ereignisse, die nicht
nur für die Wehr, sondern zum teil auch für die Einwohner von Loga erhebliche Bedeutung hatten. So wurde die gemeinde an das Wasserleitungsnetzt angeschlossen. Für die Wehr richtete man eine
Sterbekasse und eine Altersabteilung ein.
Die Feuerwehr wurde in technischer Hinsicht weiter ausgerüstet.
Niehuis erreichte im Jahr 1937 die Altersgrenze und gab sein Amt an Engelbert Nehuis ab. In seine
Dienstzeit fiel die Zeit des zweiten Weltkrieges. Obwohl die Zahl der eingezogenen Männer immer größer und die Zahl der zur Verfügung stehenden Männer immer geringer wurde, stieg die Zahl
der Einsätze. Wenn die Wehr auch eine Motorspritze erhielt, so waren die Anforderungen trotzdem sehr hoch.
Im Jahre 1946 trat Gemeindebrandmeister Niehuis (neue Bezeichnung für den bisheringen Hauptmann) in die
Altersabteilung über. Der Bauunternehmer Johannes Penning übernahm die Aufgaben des Gemeindebrandmeisters. Der alte Gemeindebrandmeister Niehuis war aber trotzdem bis zu seinem Tod am 19.03.1985
aktiv. Er blieb den Idealen des Feuerwehrmannes treu.
In der nun folgeneden Zeit versuchte die Gemeinde Loga ihre Wehr schnell wieder zu einer schlagkräftigen Einheit zu machen. Dies ließ sich
wegen der Währungsschwierigkeiten und später wegen der Finazlage der Gemeinde zwar nur langsam verwirklichen, aber Schritt für Schritt ging es vorwärts.
Im Jahre 1950 baute die Gemeinde ihrer Wehr ein neues Gerätehaus. Es folgte bald
die Anschaffung einer neuen Motorspritze und eines Tragkraftspritzenanhängers.
Die Wehr war seit 1951 vollmotorisiert. Wenn es sich auch nur um ein offenes Fahrzeug handelte, so war
damit doch ein schneller Einsatz möglich.
Kurz vor dem 70 jährigen Bestehen, also 1958, ging für die Wehr ein lang gehegter Wunsch in erfüllung.
Ein neues modernes Feuerlöschfahrzeug steht im Gerätehaus in der Daalerstraße. Es garantiert ein schnelles Erreichen jedes Einsatzortes.
In der Folgezeit hatte die Wehr viele Einsätze zu bestehen. Zum Teil mit benachbarten Wehren als nachbarliche Löschhilfe.
Ein Einsatz war im Februar 1962 anlässlich der Flutkatastrophe in Pogum. Mit vielen Mitgliedern der
Wehren des Kreisgebietes und anderer Hilfsorganisationen kämpfte man gegen die anwälzenden Wassermassen der Ems. Seit dieser Zeit änderte sich das Arbeitsgebiet der Feuerwehr, es kam ein anderes
hinzu, das der Hilfeleistungen. In den nächsten Jahren gewann dieses Arbeitsgebiet immer mehr an Bedeutung.
Am 23.12.1962 brannte das Vereinslokal "Dorfkrug" des Kameraden Claas Claasen. Der Einsatz begann um
1.45 Uhr nachts und endete erst um 12.00 Uhr. Es war eine eisige Nacht und das Löschwasser gefror in den Strahlrohren. Schnell bildete sich auf der Straße eine glatte Eisfläche.
1967 nachbarliche Löschhilfe bei der Bekämpfung eines Großfeuers im Spanplattenwerk
Connemann.
1969 kam der Umbau des Feuerwehrhauses. Ein Unterrichts- sowie ein Aufenthaltsraum konnte geschaffen
werden. Musste der theoretische Unterricht in den Wintermonaten bisher in der Daalerschule durchgeführt werden, so ergaben sich nun erheblich bessere Bedingungen.
Bereits zwei Jahre später 1971 konnte ein weiterer Schritt vollzogen werden, denn die Stadt Leer
übergab der Wehr ein Mannschaftstransportfahrzeug. Dieses Fahrzeug erfüllte nicht nur bei Übungen und Einsätzen seinen Zweck, sondern stand auch dem damaligen Spielmannszug zur
Verfügung.
Das Jahr 1971 brachte aber auch Ereignisse, wegen der man es als "Schwarzes Jahr" bezeichnen kann. Am 16.05.1971 kenterte auf dem
Nordgeorgsfehnkanal ein Boot mit dem Spielmannszug. Dabei ertrank der Kamerad Jürgen Weber. Der Kamerad Norbert Brandt, der in Nordgeorgsfehn vor dem Unfall das Boot verlassen hatte, verunglückte
vier Tage später im Emder Hafen. Diese Ereignisse bewegten lange Zeit die Gemüter und bedrückten die Arbeit der Wehr.
In der Jahreshauptversammlung am 14. April 1972 trat Gemeindebrandmeister Penning aus Altersgründen
nach 26 jähriger Tätigkeit von diesem Amt zurück. An seine Stelle trat durch Wahl Klaus Conring. Ihm zur Seite stand seitdem als Vertreter Richard Weber. Die Mitglieder schlugen Johannes Penning
zum Ehrenortbrandmeister vor, und der rat der Stadt Leer entsprach diesem Wunsch. Dieses Jahr und auch die folgenden bescherten der Wehr viele Einsätze. So galt es im November 1972 nach einem schweren Sturm viele Schäden in der Gemeinde zu beseitigen.. Hier bewährte sich die neu angeschaffte Motorsäge bestens. Auch der einsatz am Tag vor
Heilig Abend wird der Feuerwehr Loga und den Nachbarwehren noch lange in Erinnerung bleiben. Es brannte das Hotel Erbgroßherzog in dem sich auch ein Kino befand. Eine Woche später, einen Tag vor
Silvester, stand "Onkel Heini" in Flammen. Während beider Einsätze herrschte strenger Frost. Nach und nach konnte die Ausrüstung der Wegr erweitert werden. So hatten beide Einsatzfahrzeuge bald
Sprechfunkausrüstungen, und die ersten Funk Alarmempfänger standen für eine stille Alamierung zur Verfügung.
Um die Jugend an die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr heranzuführen und Nachwuchssorgen für alle Zeit zu verdrängen, gründete
die Freiwillige Feuerwehr Loga am 25.Juni 1973 eine Jugendfeuerwehr. Dieser neuen Gruppe traten 21 Jugendliche bei. Als erster übernahm Alfred Berger
die verantwortungsvolle Aufgabe des Jugendfeuerwehrwartes. Die sportlichen und feuerwehrtechnischen Aufgaben bereiteten den Jugendlichen viel Spaß. Schon im
Jahre 1975 nahm die Jugendgruppe erstmalig an einem Bezirksjugend-Feuerwehrtag teil, und zwar in Detern. In diesem Jahr übernahm Eggo Buse das Amt
des Jugendwartes und führte es bis 1976. Zum ersten mal seit der Gründung der Jugendfeuerwehr, wurden drei Jugendliche in die Aktive Wehr übernommen.
In der Jahreshauptversammlung 1976 wählten die Mitglieder Heinz Winter zum neuen
Jugendwart. Die Jugendgruppe nahm an allen Veranstaltungen auf Kreis- und Bezirksebene teil und hatte sich dabei schnell einen guten Namen erworben. Jedes Jahr wurde ein Zeltlager
veranstaltet. Vom stärksten Orkan bis zur extremen Hitze trotzten die Jugendlichen jedem Wetter. Jedes Jugendfeuerwehrmitglied hat die Möglichkeit die Leistungsspange zu erlangen. Dabei schnitten
die jungen Kameraden aus Loga immer hervorragend ab, ein Zeichen guter Arbeit und Vorbereitung. Ohne die Jugendarbeit wäre der Wehr wahrscheinlich Nachwuchsschwierigkeiten nicht erspart
geblieben. Als Anerkennung für die gute Jugendfeuerwehrarbeit verlieh der deutsche Jugendfeuerwehrverband dem Jugendleiter Heinz Winter 1987 die
Floriansmedaille, die zweithöchste Auszeichnung, die der Verband vergeben kann. Auch in diesem Jahr wurde das erste Mädchen in der Jugendfeuerwehr aufgenommen. Bis zum heutigen Tage hat
die Jugendfeuerwehr zehn Jugendwarte gehabt, und war auf 28 Zeltlager. Seit 2003 ist Hinrich Aper
Jugendwart, und die Jugendfeuerwehr besteht zur Zeit aus 17 Mitgliedern. 6 Jugendliche sind in diesem Jahr in die aktive Wehr übernommen worden.
Im Februar 1974 wagte man das erste Winterfest zu veranstalten. Seitdem wird es alljährlich
durchgeführt und ist aus dem geselligen Leben der Wehr nicht mehr wegzudenken.
Die Wehr war in der Zwischenzeit mit Pressluftatemgeräten ausgerüstet. Dadurch entstand eine neue Aufgabe, der sogenannte "Schwere Atemschutz".
Die Träger dieser Gruppe musste sich regelmäßig einer ärztlichen Untersuchung und einer ausführlichen Ausbildung unterziehen. Gemeinsam mit der Wehr Ihrhove bildete man ein Ausbildungsteam und
besuchte zweimal die Feuerwehrzentrale in Norden, um dort in der Atemschutzübungsanlage das Erlernte zu testen.
Am 12. März 1976 konnte die Feuerwehr Loga in einer kleinen Feierstunde ein neues Löschfahrzeug (LF8)
übernehmen.
In der Jahreshauptversammlung am 16. März 1984 ergaben sich in der Wehrführung Veränderungen, als
Richard Weber zum Ortsbrandmeister und Heinz Winter zu seinem Stellvertreter gewählt wurde. Unter ihrer Führung konnte die Wehr die bisherige gute Arbeit fortsetzen. Es gelang, das Feuerwehrhaus
aus finanziellen Mitteln der Stadt und mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehrmitglieder umzubauen und zu erweitern. Am 7. 10. 1985 konnte es als gelungen bezeichnet werden.
Am 9. August 1987 konnten die Einwohner von Loga bei einem Tag der offenen Tür das haus und die
Ausrüstung besichtigen.
Auf der Jahreshauptversammlung 1990 wurde Karl-Heinz Grahl zum stellvertretenen Ortsbrandmeister
gewählt. Er löste somit Heinz Winter ab.
Da der amtierende Ortsbrandmeister Richard Weber, nach 12 Jahren als stellvertretener Ortsbrandmeister und 16 Jahren Ortsbrandmeister, mit
erreichen des 62. Lebensjahres nicht mehr wählbar ist, stand auf der Jahreshauptversammlung 2000 eine Neuwahl an. Der neue Ortsbrandmeister wurde Karl-Heinz Grahl und Gerold Jürgens als
stellvertrete stand ihm zur Seite.
Im Jahr 2006 wurden beide wiedergewählt.
Hier noch ein paar bewegende Einsätze der letzten Jahre:
2005: Innerhalb eines Jahres zwei großfeuer bei Evert Heeren.
Gebäudebrand am Mittelweg, 2 Tote.
Eine Frau wirft sich vorm Zug, am Heiligen Abend.
Solche Einsätze verarbeitet jeder Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau anders. Wir bekommen aber auf Wunsch Unterstützeung von einem
Seelsorger.
Es gibt aber auch viele schöne Momente in der Feuerwehr. Wir veranstalten jedes Jahr ein Osterfeuer, dann
haben wir unser Winterfest, und wir gehen Boßeln. Auch ein Grillabend zusammen mit der Altersabteilung gehört jedes Jahr dazu.
Die Arbeit der Feuerwehr hat sich in den letzten Jahren des bestehens stets gewandelt. Waren es anfangs überwiegend Brandeinsätze, so sind es
heute mit zunehmender Tendenz, technische Hilfeleistungen, die den kameraden viel Zeit und Wissen abverlangen. Selbst wenn die Ausrüstung der Feuerwehr vor 120 Jahren noch sehr bescheiden war, im
Verhältnis zum heutigen Stand, so ist doch eines immer geblieben: Nämlich das Bestreben vom Menschen im Falle von Bränden und anderen Katastrophen, für den Nächsten da zu sein. Die Einwohner
können sich auch in der Zukunft auf ihre Feuerwehr verlassen und zu jeder Zeit damit rechnen, das sie in Not und Gefahr durch Feuer und andere Ereignisse schnelle und wirksame Hilfe durch ihre
Feuerwehr erhalten.
Gerade der ideelle Geist der Männer und Frauen im "Blauen Rock", die Unterordnung des persönlichen Interesses und der Wille zum Helfen sind die
beste Grundlage für eine Freiwillige Feuerwehr Loga.